Homecare
BVMed informiert über Tracheotomie- und Laryngektomie-Versorgung
Neuer Newsletter "HomecareNews"
19.05.2016|38/16|Berlin|
In seinem neuen Homecare-Newsletter informiert der BVMed über die Versorgung von Tracheotomie- und Laryngektomie-Patienten. In Deutschland werden laut Statistischem Bundesamt jährlich etwa 53.000 Tracheotomien und 1.300 Laryngektomien durchgeführt. Infolge dieser Eingriffe erhalten derzeit schätzungsweise 40.000 Patienten eine Tracheostoma-Versorgung durch spezialisierte Homecare-Fachkräfte im häuslichen Umfeld. Diese sorgen dafür, dass die Betroffenen unter Berücksichtigung des medizinisch Notwendigen und des persönlichen Umfeldes fachgerecht versorgt werden. Hier ist entsprechendes Fachpersonal erforderlich. Der BVMed setzt sich daher für die Etablierung eines anerkannten Weiterbildungsstandards ein. Der Homecare-Newsletter kann unter www.bvmed.de/homecare-news abgerufen werden.
Bei einer Tracheotomie handelt es sich um eine künstliche Öffnung am Hals, die einen Zugang zur Luftröhre schafft. Indikationen hierfür sind beispielsweise Störungen des Schluckreflexes oder Einschränkungen der Atemfunktion nach Unfällen, bei neurologischen Erkrankungen oder Stimmbandlähmungen. Infolge der Tracheotomie kommt es zu einem Verlust der Funktionen der oberen Atemwege wie Filtern, Anwärmen und Befeuchten der Atemluft. Bei einer Laryngektomie wird der Kehlkopf, insbesondere bei einer Kehlkopfkrebs-Erkrankung, entfernt. Folgen der Laryngektomie sind der Verlust der Stimme und eine starke Einschränkung der Geruchs- und Geschmackswahrnehmung.
Um die Patienten bei der Rehabilitation zu unterstützen und ihnen diese Funktionen wieder weitestgehend zu ermöglichen, kommen individuelle, zwingend notwendige Hilfsmittel wie Trachealkanülen und Sprechhilfen zum Einsatz. Das qualifizierte Fachpersonal von Homecare-Unternehmen übernimmt die Auswahl und Einweisung in die Handhabung dieser Produkte sowie die ständige Beratung und Betreuung dieser Patienten. Es begleitet die Patienten im Rahmen des Entlassmanagements möglichst bereits im Krankenhaus und setzt die Unterstützung im ambulanten Bereich fort.
Weitere Informationen zu Homecare-Versorgungen unter
www.bvmed.de/homecare-versorgungen.
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